Im Laufe der Jahre hat sich die beliebte Foto-App in eine grausame Liebhaberin verwandelt. Und zwar in eine der verzweifelten Sorte: Nachdem sie ihre Unsicherheit durch den Diebstahl von Funktionen anderer Apps – Snapchat, TikTok und BeReal, um nur einige zu nennen – offenbart hatte, wurde sie unberechenbar. Und traf eine Reihe fragwürdiger Entscheidungen, nur um bei den meisten gleich wieder einen Rückzieher zu wachen: Wer erinnert sich noch an das berüchtigte horizontale Scrollen? Chronologische Feeds, irgendjemand? Und daran, als uns allen das Teilen von Grid-Posts in Stories untersagt wurde?
Die jüngste Idee hat sich als ein verpfuschtes Lifting erwiesen: ein bildschirmfüllender Feed, der „empfohlenen Reels“ von zufälligen Accounts Priorität einräumt. Hinzu kommen eine immer kleiner werdende Reichweite, ein begrenztes Wachstum und unfaire Zensur: Kein Wunder, dass selbst die treuesten User die Lust verloren haben.
Im vergangenen Monat ging die Online-Petition „Make Instagram Instagram again“ viral und erhielt Unterstützung von den IG-Queens Kim Kardashian und Kylie Jenner. Da muss mehr als eine Seele im Silicon Valley gezittert und sich an die gar nicht so lange zurückliegende Zeit erinnert haben, als die Aktie von Snapchat 1,3 Milliarden Dollar verlor, nachdem Kylie Jenner getwittert hatte, dass sie die App nicht mehr nutzt.
Ein angemessener Zeitpunkt für Instagram-Chef Adam Mosseri, sich mit einem Video zu dem PR-Albtraum zu äußern und das „noch nicht gute“ (sic) Update zu verteidigen. 48 Stunden später kündigte Instagram an, dass es einige der unpopulären Änderungen rückgängig machen würde.