In Hollywood gibt es immer wieder Spekulationen über arrangierte und von PR-Agenturen betreute Beziehungen, die lediglich aus Marketinggründen eingegangen werden. Diese so genannten „showmances“, PR-Aufführungen also, sollen die Aufmerksamkeit auf neue Projekte zu lenken helfen, negative Meldungen verdrängen, die Popularität steigern und die Marke stärken.
In einer Zeit, in der Promi-Beziehungen oft die Grenzen zwischen Authentizität und kalkulierter Öffentlichkeitsarbeit verwischen, gab es immer wieder Beispiele, bei denen gemutmaßt wurde, dass die Liebe eher PR denn echte Romantik war. So hielten sich hartnäckig Fake-Gerüchte über die 72-Tage-Kurzehe von Kim Kardashian mit dem Basketball-Star Kris Humphries, die die heute 43-Jährige endgültig zum Reality-Star machte. Oder was war mit „TomCat“, der Beziehung zwischen Tom Cruise und Katie Holmes? Auch Fake? Was mit den Gerüchten um Robert Pattinson und Kristen Stewart? Letztere waren nicht nur in der Fantasy-Serie „Twilight“ ein Paar, sondern sollen es auch im echten Leben gewesen sein. Der Popularität der Stars und deren Marktwert haben die Beziehungen immer geholfen.
Auch Taylor Swift wurde in der Vergangenheit bereits Ziel von solchen Spekulationen einer „showmance“. Ihre Kurzbeziehung zu Tom Hiddleston soll, so vermuten nicht wenige Beobachter, ein Publicity-Stunt gewesen sein. Hiddleston war in jener Zeit als James Bond Nachfolger im Gespräch und Taylor Swift hatte sich gerade von Calvin Harris getrennt. Die mediale Aufmerksamkeit half beiden, auch wenn es für die Bond-Rolle am Ende nicht reichte.
Beweise für Inszenierungen solcher Fake-Romanzen gibt es keine. Nur wenige sprechen offen über das Thema. Einer davon ist Jack Ketsoyan. Der Hollywood-Publizist ist Gründer der Agentur Full Scope PR, die – wie es der Zufall will – Travis Kelce vertritt und den angeblichen Medien-Plan entwickelt haben soll. In einem früheren Podcast Interview gab Ketsoyan zu, „showmances zu orchestrieren“. Namen nannte er allerdings nicht. Das Ziel dieser Arrangements sei maximale „mediale Aufmerksamkeit, das „Profil des Stars steigern“ oder auch „negative PR kontern“. Die fabrizierten Liebeleien würden unter den Agenten der Stars vereinbart und können bis zu einem Jahr dauern, was im aktuellen Fall von Taylor Swift und Travis Kelce genau passen würde.
Die Liebes-Romanze zwischen Pop-Sensation Swift und NFL-Star Kelce hatte im September des vergangenen Jahres begonnen. Damals tauchte die aktuell erfolgreichste Pop-Sängerin bei einem Football-Spiel der Kansas City Chiefs auf. Fans aus Showbusiness und Sport waren begeistert über das neue Promi-Paar. Andere fragten sich, ob die Beziehung echt oder arrangiert sei. Aus marketingtechnischer Sicht zumindest war diese "Romanze" für beide Seiten vorteilhaft und trieb ihre Karrieren weiter voran.